Wie Buddha eine Beziehung führen würde

„Die Buddha-Beziehung“

Versuch einer Rezension

Wie lässt sich eine harmonische Partnerschaft gestalten? Klar, indem kommuniziert wird. Und wie verläuft eine konstruktive Kommunikation? So wie in einer „Buddha-Beziehung“. So nennen Chono und Tandana ihr Buch.

Darin stellen sie das Spiegelgespräch vor, eine achtsame, ehrliche und respektvolle Methode einer intensiven Kommunikation. Spiegeln bedeutet, und das ist der Kern dieser Methode, er wird in die Rolle des Anderen geschlüpft. Dieses Spiegelgespräch bedeutet ein Aufnehmen dessen, was die Partnerin/der Partner spricht, auch das Wahrnehmen des Nonverbalen. Es bedeutet ein Einlassen auf die Gedanken- und Gefühlswelt der Partnerin/des Partners, um seine Aussagen voll inhaltlich aufzunehmen.

Chono und Tandana erklären in einer humorvollen und leicht verständlichen Weise, wie das Spiegelgespräch funktioniert, welche Fallstricke lauern und wann es sinnvoll ist, das Gespräch auch abzubrechen. Sie definieren es als ein Ritual, um es aus dem Alltag heraus zu heben und als etwas Besonderes zu zelebrieren.

Methodisch kombinieren sie verschiedene Elemente miteinander. Anleihen bei Carl Rogers und dessen Schülers Thomas Gordon werden mit der „Radikalen Ehrlichkeit“ von Brad Blanton, Ansichten von Osho und Elementen aus der Gewaltfreien Kommunikation kombiniert. So entsteht ein in der Beziehungs-Praxis der beiden Autoren erprobtes Modell, das es Paaren ermöglicht, an ihrer Beziehung effektiv zu arbeiten und zu einem tieferen Verständnis des Anderen zu gelangen. Das Spiegelgespräch, darauf legen die beiden Autoren Wert, darf spielerisch verlaufen, es darf gelacht werden dabei und es muss immer im Respekt vor der anderen Person bleiben.

Als systemisch geschulter Leser fällt mir auch eine inhaltliche Nähe zum systemischen Coaching auf. In der praktischen Anwendung entdecke ich das „Reflecting Team“ ebenso wie Anleihen aus dem Ablauf des „Open Dialog“ .

Das kleine Buch ist eine Anleitung zu mehr Tiefe in der Beziehung und auf jeden Fall zu empfehlen.

Rolf Netzmann

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